Der 1. Mai im Bezirk Freistadt
Trotz alledem – wir fordern Gerechtigkeit!
Ein wolkenverhangener Himmel und stürmischer Wind begrüßten die TeilnehmerInnen der Bezirksmaifeier in Sandl. Das Wetter erinnerte viele an die Stimmung in der SPÖ in diesen Tagen. Trotzdem ließen sich viele SPÖ-lerInnen vom momentanen Tief des Wetters und der Partei nicht abschrecken. Denn gerade in stürmischen Zeiten müssen Zeichen gesetzt werden.
Und so trugen die GenossInnen ihre Forderungen hoch erhobenen Hauptes auf die Straße. Vor dem Abmarsch sorgte die „Free Willy Band“ für Stimmung. Arbeiter- und Protestlieder sind nicht nur ein fixer Bestandteil der ArbeitnehmerInnen-Kultur, sie haben auch schöne und mitreißende Melodien und aufrüttelnde Texte. Beim Marsch durch Sandl konnte man die Forderungen der SPÖ auf Tafeln und Transparenten vernehmen. Mehr Ausbildungsangebote für Frauen, bessere Kinderbetreuung, sichere Nahversorgung, mehr Einkommen zum Auskommen, leistbares Wohnen und Verbesserungen beim öffentlichen Verkehr waren die Kernforderungen. Die Umsetzung dieser Forderungen würde allen ArbeitnehmerInnen und Jungfamilien Vorteile bringen. Und diese Gruppen sind es, für die die SPÖ wieder da sein muss!
Die Festredner, EU-Abgeordneter Josef Weidenholzer und Bezirksvorsitzender Bundesrat Michael Lindner, betonten in ihren Ansprachen auch, dass sich die SPÖ wieder auf ihre Grundwerte und damit auf die vorgebrachten Forderungen besinnen muss. Beide betonten, dass die SPÖ vor allem eine programmatische Diskussion braucht. Wenn die jetzige Führungsspitze nicht dazu steht, muss man auch über personelle Änderungen reden. Beide bekräftigten auch ihre Überzeugung zur Solidarität. Nur wenn die ArbeitnehmerInnen solidarisch sind und sich die Armen nicht gegen die Ärmsten ausspielen lassen, kann es für alle bessere Lebensbedingungen geben. Josef Weidenholzer nahm auch zur Diskussion über die Sozialausgaben Stellung. EU-weit wird von Unternehmen und Finanzfirmen mehr als doppelt so viel an Steuern nicht abgeführt wie die Staatsschulden der EU-Länder ausmachen. Würden also alle, auch die Reichen und Superreichen , keine Möglichkeit mehr haben ihr Geld steuerschonend im Ausland zu parken, bräuchte man keine Diskussion mehr über die Kosten für den Sozialstaat führen!
Trotz all dem Gegenwind, der der Sozialdemokratie momentan in ganz Europa ins Gesicht bläst, zeigte sich wieder einmal wie wichtig sie für ein gerechtes und menschenwürdiges Leben aller BürgerInnen ist. Solange die Reichen „es sich richten“ wollen und sie immer reicher und die ArbeitnehmerInnen und Armen immer ärmer werden, braucht es die Sozialdemokraten. So klang für viele der Maiaufmarsch beim anschließenden Frühschoppen mit dem Bewusstsein aus, dass sie mit ihrer Überzeugung und ihrem Kampf für eine gerechte Welt nicht alleine sind. Trotz alledem – die SPÖ bleibt die Partei der ArbeitnehmerInnen.
Heli Brandstetter